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Aktenzeichen:

StA Klagenfurt (728), 25 St 4/19y

Veröffentlicht durch:

OStA Graz (636), 2 OStA 34/10b

Bekannt gemacht am:

19.04.2023


Entscheidungsdatum:

26.08.2022

Einstellungsgrund

§ 190 Z 2 StPO

Norm:

§ 153 StGB


Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat das Ermittlungsverfahren gegen sechs Beschuldigte wegen des Verdachts des Verbrechens der Untreue nach dem § 153 Abs. 1 und 3 zweiter Fall StGB gemäß § 190 Z 2 StPO eingestellt. 

 

Einstellungsbegründung: 

Das Ermittlungsverfahren gegen die Beschuldigten wurde jeweils gemäß § 190 Z 2 StPO aufgrund aussichtsloser Beweislage insbesondere in subjektiver Hinsicht eingestellt. Gegenstand des Ermittlungsverfahrens war der Verdacht des Verbrechens der Untreue nach dem § 153 Abs. 1 und 3 zweiter Fall StGB im Zusammenhang mit der Realisierung des Projektes Schlosshotel V*** (Hotel und Appartements) durch die K*** H*** B*** AG unter ausdrücklicher Zusage der H*** A*** B*** I*** AG, jeglichen Schaden der Projektgesellschaft bzw. deren Tochtergesellschaften zu tragen.  

 

Nach der vom Ermittlungsverfahren umfassten Verdachtslage haben in Klagenfurt

    A) Dr. W*** K*** und Mag. G*** S*** im bewussten und gewollten Zusammenwirken als Mittäter als Vorstände und Mitglieder des Projektausschusses der H*** A*** A*** B*** I*** AG in unvertretbarer Weise gegen die Bestimmungen des § 84 Abs. 1 Aktiengesetz bzw. des § 39 Abs. 1 Bankwesengesetz, sohin gegen solche Regeln verstoßen, die dem Vermögensschutz des wirtschaftlich Berechtigten dienen, und ihre Befugnis über fremdes Vermögen zu verfügen bzw. einen anderen, nämlich die H*** A*** A*** B*** I*** AG, zu verpflichten, wissentlich missbraucht und dadurch einen 300.000 Euro übersteigenden, insgesamt zumindest 80 Millionen Euro betragenden Schaden herbeigeführt, indem sie ohne ausreichend konkrete Projektplanung zur Umsetzung des äußerst risikobehafteten und unrentablen Projektes Schlosshotel V***(Hotel mit Appartements) durch die K*** H*** B*** AG unter der ausdrücklichen Zusage, jeglichen Schaden der K*** H*** B*** AG bzw. ihrer Projektgesellschaften S*** V*** GmbH und S*** V*** A*** GmbH durch die H*** A*** A*** B*** I*** AG zu tragen, pflichtwidrig folgende, mangels Werthaltigkeit der Zuschüsse und mangels Rückzahlungsmöglichkeit der Kredite unvertretbare Zahlungen an die K*** H*** B*** AG bzw. ihre Projektgesellschaften durch Antragstellung an den Aufsichtsrat bzw. den Projektausschuss der H*** A*** A*** B*** I*** AG veranlassten, und zwar

a.    am 25. Juni 2004 einen Gesellschafterzuschuss der H*** A*** A*** B*** I*** AG von 5,8 Millionen Euro an die K*** H*** B*** AG und einen Eigenmittelzuschuss der H*** A*** A*** B*** I*** AG von 21,9 Millionen Euro an die S*** V*** GmbH und von 7,1 Millionen Euro an die S*** V*** A*** GmbH;

b.    am 13. Oktober 2005 einen Kredit der H*** A*** A*** B*** I*** AG von 46 Millionen Euro an die S*** V*** GmbH und einen Kredit der H*** A*** A*** B*** AG von 4 Millionen Euro an die S*** V*** A*** GmbH;

c.     am 7. Februar 2006 einen Avalkredit der H*** A*** A*** B*** I*** AG und der H*** A*** A*** B*** AG von insgesamt 45 Millionen Euro an die S*** V*** A*** GmbH.

 

B)  B) W*** K***, Mag. G*** X*** und Z*** S*** als Vorstände und K*** M*** teils als Prokurist, teils als Vorstand der K*** H*** B*** AG, sämtliche zudem teils als Geschäftsführer der genannten Projektgesellschaften und Erstgenannter im Jahr 2007 als Konsulent in der Zeit zwischen 14. Juni 2004 und Mitte 2007 zu den unter Punkt A) a. bis c. beschriebenen strafbaren Handlungen des Dr. W*** K*** und des Mag. G*** S*** dadurch beigetragen, dass sie pflichtwidrig dem Auftrag zur Realisierung des wirtschaftlich unvertretbaren Projektes Schlosshotel V*** (Hotel und Appartements) durch die K*** H*** B*** AG bzw. ihre Projektgesellschaften entsprechend am 14. Juni 2004 den Antrag zur Umsetzung des Projektes S***  V*** an den Aufsichtsrat der K*** H*** B***AG stellten und die unter den Punkten A) a. bis c. genannten Zahlungen annahmen, wobei sie den vorsätzlichen Fehlgebrauch der Befugnis durch die unter Punkt A) genannten Bankorgane für gewiss hielten und mit dem Vorsatz handelten, der H*** A*** A*** B*** I*** AG einen 300.000 Euro übersteigenden Vermögensnachteil zuzufügen (Untreueschaden zumindest 80 Millionen Euro).

     Zusammengefasst bestand der Verdacht, die Beschuldigten haben jeweils das Verbrechen der Untreue nach dem § 153 Abs. 1 und 3 zweiter Fall StGB, teils als Beteiligte nach dem § 12   dritter Fall StGB begangen. Der dem Ermittlungsverfahren zu Grunde liegende Sachverhalt lässt sich zusammenfassen wie folgt:

     Der Aufsichtsrat der K*** H*** B*** AG bewilligte am 25. Juni 2004 den Antrag der Vorstände W*** K***, Mag. G*** X*** und Z*** S*** vom 14. Juni 2004, das Schlosshotel V*** zu erwerben. Ferner wurde der Beschluss des Vorstands der K*** H*** B*** AG genehmigt, Phase II des Investitionsprojektes Schlosshotel V*** umzusetzen. Nach den Beilagen des dem Aufsichtsrat unterbreiteten Antrages, sollten in Phase II zwei Projektgesellschaften gegründet, die Einreichunterlagen fertiggestellt und das endgültige Projektvolumen festgesetzt werden. Im Antrag wurde darauf hingewiesen, dass geplant sei, die kalkulierte Höhe der Projektkosten von 86,4 Millionen Euro „noch in wesentlichen Bereichen zu optimieren“. Der am 13. Oktober 2005 vom Projektausschuss der H*** A*** A*** B*** I*** AG gefasste Beschluss, Kreditvergaben an die S*** V*** GmbH (46 Millionen Euro) und die S*** V*** A*** GmbH (4 Millionen Euro) zu genehmigen, erfolgte nahezu zeitgleich mit dem im Oktober 2005 erfolgten Baubeginn. Im März 2006 traf der Aufsichtsrat der H*** A*** A*** B*** I*** AG die Entscheidung, einen Avalrahmen für BVTG-Garantien zur Absicherung der künftigen Residenzkäufer für die Zeitspanne zwischen Anzahlung(en) und Übergabe der Wohneinheiten in Höhe von insgesamt 45 Millionen Euro zu bewilligen.

    Nach einem Bericht des Rechnungshofes kauften die S*** V*** GmbH und die S*** V*** A*** GmbH kurz nach der Gründung im Juli 2004 das Schlosshotel V*** mit einer Grundstücksfläche von rund 60.000 Quadratmetern um rund 21 Millionen Euro. In den folgenden Jahren renovierte und erweiterte die S*** V*** GmbH das Schlosshotel V*** um rund 74 Millionen Euro. Die S*** V*** A*** GmbH investierte in die Errichtung von sieben Appartementhäusern rund 45 Millionen Euro. Die H*** G*** A*** A*** schrieb sämtliche an die S*** V*** GmbH und die S*** V*** A*** GmbH zur Verfügung gestellten Eigenmittel von 57,99 Millionen Euro ab. Darüber hinaus verlor die H*** G*** A*** A*** Forderungen gegenüber der S*** V*** GmbH und der S*** V*** A*** GmbH von 35,73 Millionen Euro. Der Verkauf der Gesellschaftsanteile im Juli 2011 führte zur Rückführung von Verbindlichkeiten gegenüber der H*** A*** A*** B*** I*** AG in Höhe von 46,50 Millionen Euro (Verkauf seriös). Insgesamt realisierte die H*** A*** A*** B*** I*** AG Verluste aus dem vor Ende 2009 stammenden Projekt von rund 93,7 Millionen Euro.

    In Entsprechung des die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gemäß § 215 Z 3 StPO zurückweisenden Beschlusses des Oberlandesgerichtes Graz wurde ein Sachverständiger bestellt und beauftragt, Befund und Gutachten zur Frage der Vollständigkeit, Plausibilität und Nachvollziehbarkeit der erstellten Finanzierungsrechnungen in Hinblick auf die Veranlassung folgender Zuschüsse bzw. Kredite zu erstatten:

1.    am 25. Juni 2004 gewährte Zuschüsse der H*** A*** A*** B*** I*** AG von 5,8 Millionen Euro an die K*** H*** B*** AG, von 21,9 Millionen Euro an die S*** V*** GmbH und von 4 Millionen Euro an die S*** V*** A*** GmbH;

2.    am 13. Oktober 2005 gewährter Kredit der H*** A*** A*** B*** I*** AG von 46 Millionen Euro an die S*** V*** GmbH und ebenfalls am 13. Oktober 2005 gewährter Kredit der H*** A*** A*** B*** AG von 4 Millionen Euro an die S*** V*** A*** GmbH.

     

Der Inhalt des Gutachtens lässt sich zusammenfassen wie folgt: Es bestehen mehrere Versionen der erstellten Finanzierungsrechnungen. Die im Rahmen von Machbarkeitsstudien und  für Projektanträge erstellten Planungsrechnungen wurden regelmäßig an den Projektfortschritt angepasst. Vom Ermittlungsakt sind zudem drei Versionen einer Feasibility-Studie für das Projekt Schlosshotel V*** enthalten. Die Feasibility-Studie vom 8. September 2004, die aus zwei eigenständigen Studien - eine für das im Rahmen der S*** V*** GmbH abgewickelte Hotel-Teilprojekt und eine weitere für das im Rahmen der Schloss V*** A*** GmbH abgewickelte Appartement-Teilprojekt - besteht, stellt das umfassendste vom Ermittlungsakt umfasste Planungsdokument für das Projekt Schlosshotel V*** dar.

Neben einer ausführlichen Darstellung des Projekts und seiner Rahmenbedingungen beinhaltet die Feasibility-Studie vom 8. September 2004 umfangreiche Planungsrechnungen. Diese erfüllen die Voraussetzungen einer integrierten Vermögens-, Ertrags- und Finanzplanung. Für die gutachtensgegenständliche Beschlussfassung am 25. Juni 2004 über Zuschüsse der H*** A*** A*** B*** I*** AG an die S*** V*** GmbH und an die S*** V*** A*** GmbH von insgesamt 29 Millionen Euro sowie für die am 13. Oktober 2005 erfolgte Beantragung von Krediten für die S*** V*** GmbH und für die S*** V*** A*** GmbH von insgesamt 50 Millionen Euro konnte die Feasibility-Studie vom 8. September 2004 allerdings nicht als Entscheidungsgrundlage dienen, weil sie in dieser Version erst nach dem erstgenannten Zeitpunkt im Juni 2004 bzw. mehr als ein Jahr vor dem zweitgenannten Zeitpunkt im Oktober 2005 erstellt wurde. Es ist aber davon auszugehen, dass die Systematik der Berechnungen für die Feasibility-Studie in gleicher Weise für die Planungsrechnungen zur Anwendung kam, die den gutachtensgegenständlichen Anträgen zugrunde gelegt wurden.

Die Systematik der erstellten Finanzierungsrechnungen erweist sich aus Sachverständigensicht als nachvollziehbar und vollständig im Sinne des Erfüllens der Voraussetzungen für eine integrierte Vermögens-, Ertrags- und Finanzplanung. Hinsichtlich der inhaltlichen Beurteilung der erstellten Finanzierungsrechnungen wäre aus Sachverständigensicht festzuhalten, dass die Beurteilung ausschließlich aus Ex-ante-Sicht erfolgte. Für die Beurteilung relevant konnten daher nur jene Versionen der Planungsrechnungen sein, die zeitlich gesehen vor den gutachtensgegenständlichen Gremialbeschlüssen erstellt wurden. Vorrangig waren jene Berechnungen zu beurteilen, die den gutachtensgegenständlichen Projektanträgen zugrunde lagen. Es waren aber auch vorgenommene Planungsänderungen in die Beurteilung miteinzubeziehen. Zu den erstellten Finanzierungsrechnungen konnten inhaltlich folgende Feststellungen getroffen werden:

Die Plandaten und Planungsänderungen erwiesen sich überwiegend als nachvollziehbar und begründet und stellten sich überwiegend auch als konsistent heraus. Soweit in einzelnen Fällen Darstellungen in den meist umfangreichen Projektunterlagen nicht mit den übrigen Plandaten übereinstimmten, war das augenscheinlich darauf zurückzuführen, dass die betroffenen Darstellungen noch nicht an den Letztstand der Planung angepasst wurden. Bei der Planung der Investitionskosten wurden Reserven nicht explizit in Ansatz gebracht. Dies ging jedoch aus den Planungsunterlagen klar ersichtlich hervor. Einzelne Planansätze stellten sich als „sehr ambitioniert dar. Das galt insbesondere für die Höhe und den zeitlichen Anfall der im Rahmen des Appartement-Teilprojekts erzielbaren Netto-Deckungsbeiträge. In den Projektunterlagen wurde mehrfach und deutlich sowohl auf die geringe Rentabilität des Projekts als auch auf die erheblichen Risiken und Herausforderungen des Projekts hingewiesen. Gemäß einer internen Prüfung der Projektplanung durch die Abteilung Kreditrisikomanagement der H*** A*** A*** B*** AG wurde dieser "absolute Plausibilität" bescheinigt. Die Nicht-Einplanung von Reserven wurde jedoch kritisch angemerkt. Es liegen keine Hinweise darauf vor, dass es interne Parallelrechnungen mit einem anderen Aussagegehalt gegeben hätte.

Aus Ex-ante-Sicht erwiesen sich die erstellten Finanzierungsrechnungen nach Ansicht des Sachverständigen inhaltlich betrachtet insgesamt als vollständig, plausibel und nachvollziehbar. Das galt aus Sicht des Sachverständigen insbesondere deshalb, weil in allen Projektunterlagen deutliche Hinweise auf die geringe Rentabilität des Projekts und die dem Projekt innewohnenden Risiken enthalten waren. Angemerkt wurde, dass der im Gutachtensauftrag ebenfalls angeführte Zuschuss der H*** A*** A*** B*** I*** AG an die K*** H*** B*** AG von 5,8 Millionen Euro gemäß den vorliegenden Unterlagen in keinem Zusammenhang mit dem Projekt Schlosshotel V*** stand.

Ungeachtet der beschriebenen Zusammenfassung des Sachverständigengutachtens, das sich ersichtlich in erster Linie bloß auf Nachvollziehbarkeit und Plausibilität der Planungsrechnungen bezog, war im Hinblick auf die grundsätzliche Entscheidung der Verantwortlichen der H*** A*** A*** B*** I*** AG bzw. der K*** H*** B*** AG davon auszugehen, dass diese in objektiver Hinsicht ex ante betrachtet wirtschaftlich unvertretbar war. So wird nämlich auch inhaltlich des Gutachtens zur Projektrealisierung konstatiert:

Die dargestellten Plandaten belegen, dass die im Vergleich zum konstatierten hohen Projektrisiko geringen Renditeerwartungen (Gesamtkapitalrentabilität im Jahr 10 von 4,5 %, Eigenkapitalrentabilität im Jahr 10 von 4,2 %) aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht den für die Projektumsetzung erforderlichen und am 25. Juni 2004 vom Aufsichtsrat der H*** A*** A*** B*** I*** AG genehmigten hohen Eigenkapitaleinsatz (Zuschuss von 29 Millionen Euro) nicht rechtfertigen. Die Plandaten zeigen aber auch, dass das Gesamtprojekt im Fall der Einhaltung der Planung ohne weitere Unterstützungsmaßnahmen auskommt und eine ausreichend hohe Schuldentilgungskraft aufweist.“  

Ferner wird inhaltlich des Gutachtens dargetan, dass sich aus dem Antrag zur Umsetzung der Projektphase II ergibt, dass in der Risikobeurteilung auf das bekannt hohe Projektrisiko hingewiesen und festgehalten wird, dass das Projekt ohne Berücksichtigung von Umwegrentabilitäten nur im Falle einer erheblichen Adaptierung der Planung ein ausgeglichenes oder leicht positives Ergebnis erzielen kann. Bei der Projektbeurteilung wurde nochmals festgehalten, dass eine Wirtschaftlichkeit des Projekts nur bei positiven Rahmenbedingungen darstellbar wäre. Zu beachten wären daher der „Imagewert“ des Projekts und die sich daraus ergebende „Umwegrentabilität“.

Nach Lage des Falles war auf der Grundlage des eingeholten Gutachtens zusammengefasst unverändert von objektiver wirtschaftlicher Unvertretbarkeit der Realisierung der Umsetzung des nicht rentablen und äußerst risikobehafteten Projektes Schlosshotel V*** auszugehen. Dessen ungeachtet erwies sich die - im Rahmen einer allfälligen Hauptverhandlung bei lebensnaher Betrachtung erwartbare - in subjektiver Hinsicht vor allem im Hinblick auf einen Schädigungsvorsatz leugnende Verantwortung der Beschuldigten, die bisher im Ermittlungsverfahren teils von ihrem Recht Gebrauch machten, nicht zur Sache auszusagen, nicht widerlegbar, zumal die sich verantwortenden Beschuldigten jedenfalls bislang einen Schädigungsvorsatz in Abrede stellten und zusammengefasst - zumindest implizit - deponierten, dass sie davon ausgingen bzw. (ersichtlich auch aufgrund der genannten Planrechnungen) die begründete Erwartung haben konnten, das Projekt „Schlosshotel V***“ letztlich doch ohne Schaden für die K*** H*** B*** AG bzw. die H*** A*** A*** B*** I*** AG realisieren zu können.

Nach Lage des Falles war demnach im Hinblick auf das bekannte hohe und nach dem Rechnungshofbericht auch schlagend gewordene Projektrisiko lediglich von grober bzw. bewusster Fahrlässigkeit der Verantwortlichen der K*** H*** B*** AG bzw. der H*** A*** A*** B*** I*** AG auszugehen. Dies umso mehr, als auch die enorme Schadenshöhe, die eine wirtschaftlichen Vernichtung der Projektgesellschaft verursacht hätte bzw. tatsächlich einen exorbitanten Verlust der H*** A*** A*** B*** I*** AG nach sich zog, gegen ein Abfinden mit einem derartigen Schadenseintritt und somit insgesamt gegen die Annahme eines Schädigungsvorsatzes spräche. Insgesamt war auch unter Bezugnahme auf das lange Zurückliegen der Tat (von mehr als 16 Jahren) und die beschriebenen Konstatierungen des nunmehr vorliegenden Sachverständigengutachtens nach Lage des Falles ein Schuldspruch nicht (mehr) mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten, sodass aus den beschriebenen Gründen das Ermittlungsverfahren gegen die Beschuldigten je wegen § 153 Abs. 1 und 3 zweiter Fall StGB jeweils gemäß § 190 Z 2 StPO aufgrund aussichtsloser Beweislage insbesondere in subjektiver Hinsicht eingestellt wurde.

Ausdruck vom: 08.05.2024 22:35:57 MESZ