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Aktenzeichen:

StA Wien (037), 603 St 6/22i

Veröffentlicht durch:

OStA Wien (038), 14 OStA 59/22a

Bekannt gemacht am:

28.10.2024


Entscheidungsdatum:

20.08.2024

Einstellungsgrund

§ 190 Z 2 StPO


 

Auf Grundlage der Auswertung eines von Dr. P*** P*** übergebenen USB-Stick mit Daten vom Mobiltelefon des Mag. M*** K***, einer Sachverhaltsdarstellung samt Ergänzung des Dr. P*** P*** vom 19./23.03.2022 und der vom Bundesamtes zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung durchgeführten Ermittlungen war Mag. M*** K*** verdächtig, in seiner Funktion als Sektionschef der Sektion I (Präsidium) des Bundesministeriums für Inneres (BMI) bzw als dortiger Kabinettchef im Zeitraum Mitte Dezember 2015 bis Juli 2017 in Wien und an anderen Orten Österreichs mit dem Vorsatz, dadurch den Staat an dessen nachstehend genannten Rechten zu schädigen, die jeweiligen Entscheidungsträger durch entsprechende Intervention, wissentlich dazu bestimmt zu haben, als Beamte, ihre Befugnis, im Namen des Bundes als deren Organ in Vollziehung der Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen, zu missbrauchen, nämlich


A./ aus sachfremden Motiven (somit rechtswidrig) die nachgenannten Personen (und nicht andere, nach objektiven Kriterien besser geeignete Bewerber) auf Planstellen zu ernennen bzw zu versetzen, wobei er mit dem Vorsatz handelte, den Staat an dessen Recht auf gesetzmäßige Ernennungsvorgänge bzw Versetzung von Polizeibeamten, zu schädigen, und zwar


  1. Mag. I*** B***, MA zur Leiterin der Logistikabteilung bei der LPD *** im Juni 2017 samt vorangegangener Betrauung der Genannten mit der stellvertretenden Leitung der Logistikabteilung im November 2016;

  2. BezInsp. G*** F*** zum Stellvertreter des Kommandanten der PI *** mit Wirksamkeit 01.07.2016;

  3. KontrInsp. G*** G*** zum Assistenzbereichsleiter-Stellvertreter und Hauptsachbearbeiter-Stellvertreter des Assistenzbereiches beim Landeskriminalamt ***, AB LKA 7, Tatort, mit Wirksamkeit 01.07.2016;

  4. KontrInsp. S*** K*** zum qualifizierten Sachbearbeiter, Bewertung E2a/3, des SPK *** mit Wirksamkeit 01.06.2017;

  5. RevInsp. C*** J*** zur LPD ***, PI *** per 01.12.2016;

  6. BezInsp. G*** Z*** zum Sachbereichsleiter und ersten Stellvertreter des/der lnspektionskommandanten/in der PI *** mit Wirksamkeit vom 01.03.2016;

  7. Dr. G*** A*** zum Leiters des Landesamtes Verfassungsschutz (LV) *** mit Wirksamkeit 01.11.2016;

  8. Oberst K*** H*** zum Stadtpolizeikommandanten in *** per 01.03.2017;

  9. RevInsp. B*** H*** zur LPD *** / PI *** per 01.06.2016;

  10. RevInsp. M*** S*** zur LPD *** / PI *** per 01.01.2016;

  11. KontrInsp. B*** F*** zum Sachbereichsleiter und ersten Stellvertreter des Kommandanten der PI *** mit Wirksamkeit 01.09.2017;

  12. CI J*** G*** zu einem stellvertretenden Leiter eines Bildungszentrums der Sicherheitsakademie im Jahr 2016, wobei es lediglich diesbezügliche Überlegungen gab;

  13. HR Mag. H*** F***, GenMjr. W*** F*** und Oberst P*** N***, BA zu nicht weiter ermittelten Funktionen im Zeitraum Februar 2016 bis Jänner 2017;

  14. M*** K*** zu einer Mitarbeiterin im Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in *** im Jahr 2015, wobei es lediglich um deren konkrete Verwendung ging;


B./ aus sachfremden Motiven (somit rechtswidrig) die Bewertung der Planstelle des General J*** S***, BA zu verbessern, wobei er mit dem Vorsatz handelte, den Staat an dessen Recht auf Vermögen zu schädigen und es beim Versuch blieb;


C./ aus sachfremden Motiven (somit rechtswidrig) die Karenzierungen von Mag. S*** M*** zu verlängern, wobei er mit dem Vorsatz handelte, den Staat an dessen Recht auf gesetzmäßige Gewährung von Karenzierungen zu schädigen.


Mag. M*** K*** war daher verdächtig, die Verbrechen des Missbrauchs der Amtsgewalt als Bestimmungstäter gemäß §§ 12 zweiter Fall, 302 Abs 1, 15 StGB begangen zu haben.

Aufgrund entsprechender Ermittlungsanordnungen vom 31.05.2022, 23.12.2022 und 20.01.2023 wurden vom Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) umfangreiche Unterlagen betreffend die jeweiligen Ernennungen bzw Versetzungen, die Besoldung des J*** S***, BA und die Karenzierung der Mag. S*** M*** beigeschafft und ausgewertet, eine Vielzahl an Zeugen einvernommen und hierüber mit Zwischenbericht vom 19.12.2022 samt Beilagen sowie Abschlussbericht vom 30.05.2023 samt Beilagen berichtet. Mag. M*** K*** wurde nicht niederschriftlich einvernommen, dieser erstattete jedoch durch seine Rechtsvertreter am 28.02.2023 eine Stellungnahme, insbesondere zum Faktum Mag. I*** B***, MA.


Zu den einzelnen Fakten ist auf Grundlage der vorliegenden Beweisergebnisse auszuführen wie folgt:


A./1. Mag. I*** B***, MA:

Mit an die Leitung der Personalabteilung der LPD *** gerichtetem E-Mail vom 02.11.2016 ersuchte die Landespolizeivizepräsidentin und Leiterin des Geschäftsbereichs B der LPD *** darum, auf Grund der Dienstzuteilung der stellvertretenden Abteilungsleiterin Mag. M***, BA ins BMI und der längeren krankheitsbedingten Abwesenheit des Abteilungsleiters Mag. I*** B***, MA ab 07.11.2016 der Logistikabteilung zuzuteilen und diese interimistisch mit der Stellvertretung der Abteilung zu betrauen. Mit Schreiben der Personalabteilung der LPD *** vom 04.11.2016 erfolgte die Dienstzuteilung.


Nach den Ergebnissen des Ermittlungsverfahrens, insbesondere den Angaben des Zeugen K*** M***, BA, der Zeugin Dr. M*** K***, der Zeugin Mag. I*** B***, MA und der insofern mit den Angaben der Genannten in Einklang stehenden Stellungnahme des Beschuldigten Mag. M*** K*** erfolgte die interimistischen Betrauung von Mag. I*** B***, MA mit der stellvertretenden Leitung der Logistikabteilung der LPD *** über Anregung des damaligen Landespolizeivizepräsidenten und Leiters des Geschäftsbereiches A der LPD *** K*** M***, BA. Der Genannte habe Mag. I*** B***, MA nach eigenen Angaben für diese Aufgabe vorgeschlagen, weil sie im Geschäftsbereich A der LPD *** die Aufgabe „Ressourcensteuerung“ mit Erfolg ausgeübt hatte. Ressourcensteuerung sei jene Aufgabe, mit der der Geschäftsbereich für die gesamte Exekutive in *** die qualitative und quantitative Zuteilung von Sachressourcen vorzuschlagen hatte, die Logistikabteilung bringe dies in weiterer Folge zur Umsetzung. Es habe daher eine direkte Verbindung der beiden Aufgabenbereiche und die fachliche Kenntnis der Erfordernisse im Geschäftsbereich A und der Umsetzungsmaßnahmen in der Logistikabteilung gegeben. Zusätzlich habe Mag. B***, MA auf Grund dieser Aufgabenstellung auch alle handelnden Personen in der Logistikabteilung gekannt. Mag. B***, MA habe im Geschäftsbereich A allgemeine Führungserfahrungen gesammelt und aus Sicht des Zeugen hohe Führungs- und Fachkompetenz unter Beweis gestellt. Aus diesen Gründen habe K*** M***, BA die Zuteilung von Mag. B***, MA gegenüber dem Beschuldigten Mag. M*** K*** angesprochen und diesen um Vermittlung ersucht, da es damals in einigen Themenbereichen Friktionen zwischen ihm (K*** M***, BA) und Landespolizeivizepräsidentin Dr. M*** K*** – in deren Zuständigkeitsbereich als Leiterin des Geschäftsbereichs B die Logistikabteilung fiel – gegeben habe. Er habe jedoch seinen Vorschlag auch Dr. K*** und dem Landespolizeipräsidenten unterbreitet.


Soweit in den dem Tatverdacht zu Grunde liegenden Chat-Nachrichten thematisiert wurde, ob eine Tätigkeit von Mag. I*** B***, MA in der Logistikabteilung möglich ist („LA möglich ja oder nein“; „Die M*** redet eine wie kranke Kuh auf mich dass das NICHT möglich ist“; Achja und sie sagte ihr würdet euch des Amtsmissbrauches schuldig machen wenn ihr mir LA gebt.“), bezog sich dies nach den vorliegenden Ermittlungsergebnissen auf die Frage, ob die Tätigkeit der Genannten als Personalvertreterin im Geschäftsbereich A mit der Dienstzuteilung in den Geschäftsbereich B vereinbar ist (ZV Mag. B***, MA; ZV K*** M****, BA; ZV Dr. M*** K***; Extraktionsbericht).


In Entsprechung eines Amtshilfeersuchens des BAK teilte der Leiter der Personalabteilung der LPD *** mit Schreiben vom 03.02.2023 zusammengefasst mit, dass Dienstzuteilungen eine übliche und häufig genutzte Personalmaßnahme darstellen, um kurzfristige Personalbedarfe abzudecken. Im gegenständlichen Fall sei dieser Personalmaßnahme ein evidenter Personalbedarf (= dienstlicher Grund) zugrunde gelegen, da der bisherige Leiter der Logistikabteilung infolge Erkrankung bzw bereits geplanter Konsumation von Erholungsurlauben und geplantem Abbau von Gleitzeitguthaben vor seiner Versetzung in den Ruhestand an der Dienststelle nicht mehr bzw nur vereinzelt anwesend und daher eine ordnungsgemäße Leitung nicht gewährleistet gewesen sei. Zudem sei die bestellte stellvertretende Leiterin der Logistikabteilung infolge Zuteilung zum BMI an der Dienststelle in der LPD *** nicht anwesend gewesen.


Mit E-Mail vom 01.03.2017 beantragte der Leiter der Personalabteilung der LPD *** die Genehmigung der Ausschreibung der Funktion des Leiters/ der Leiterin der Logistikabteilung, weil der bisherige Leiter gemäß § 15 BDG erklärt habe, mit Ablauf des 31.03.2017 in den Ruhestand treten zu wollen. Die Genehmigung erfolgte umgehend. Im Rahmen der am 11.05.2017 abgehaltenen Sitzung der Ständigen Begutachtungskommission bei der Landespolizeidirektion *** aus Anlass der Ausschreibung der Funktion des Leiters/der Leiterin der Logistikabteilung der Landespolizeidirektion *** stellte die Kommission einstimmig fest, dass die Ausschreibungsvoraussetzung „Führungserfahrung als Leiter oder stellvertretender Leiter eines Büros, einer Abteilung oder eines Polizeikommissariats im Bereich der Landespolizeidirektion bzw einer vergleichbaren Organisationseinheit des Ressorts“ dann erfüllt ist, wenn bisherige tatsächliche Verwendungen als Leiter oder stellvertretender Leiter in den genannten organisatorischen Untergliederungen im Bereich nachgeordneter Dienststellen oder im jeweiligen Ressortbereich vorliegen. Nach Prüfung der allgemeinen Ernennungserfordernisse und der besonderen Voraussetzungen für die Bewerbung wurde festgestellt, dass alle Bewerber im Sinne der Ausschreibung für die ausgeschriebene Funktion als geeignet erscheinen. Die eingelangten Bewerbungen wurden sodann wie folgt beurteilt:


Mag. I*** B***, MA wurde einstimmig (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..), von Oberstleutnant G*** H***, die als Vertreterin der Vorsitzenden für Gleichbehandlungsfragen gemäß § 10 B-GlBG mit beratender Stimme an der Sitzung teilnahm, wurde sie (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..). Nach den Angaben der Zeugin Dr. M*** K*** habe Oberstleutnant G*** H*** Mag. B***, MA – anders als die übrigen Kommissionsmitglieder – nicht gekannt.


Die stellvertretende Abteilungsleiterin der Logistikabteilung Mag. M*** M***, BA wurde (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..) Oberstleutnant G*** H*** beurteilte die Genannte (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..).


Einstimmig – und in Übereinstimmung mit Oberstleutnant G*** H*** – wurde HR Dr. G*** N*** (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..), ein weiterer Mitbewerber wurde einstimmig (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..).


Mit Schreiben vom 18.05.2017 betreffend die Besetzung der Funktion des Leiters/der Leiterin der Logistikabteilung, Arbeitsplatzwertigkeit A1 /5 bzw. v1/4 beantragte Landespolizeipräsident Dr. G*** P*** unter Zugrundelegung des Gutachtens der Ständigen Begutachtungskommission, Rätin Mag. I*** B***, MA mit dem Aufgabenbereich zu betrauen. Der Vorzug für Mag. B***, MA gegenüber HR Dr. G*** N*** gründete sich dabei ausschließlich auf § 11c B-GlBG, wonach bei gleicher Eignung entsprechend dem Frauenförderungsplan Frauen bei Unterrepräsentation im betroffenen Bereich ein Vorrang beim beruflichen Aufstieg einzuräumen ist. Hinsichtlich der Bewerberin Mag. M*** M***, BA hielt Dr. G*** P*** in Ansehung der (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..), dass ihm diese auf Grund persönlicher Erfahrungen bekannt sei. Das Bundesministerium für Inneres stimmte dem Vorschlag, Mag. I*** B***, BA mit Wirksamkeit vom 01.07.2017 mit der Funktion der Leiterin der Logistikabteilung zu betrauen, mit elektronisch durch Mag. M*** K*** gefertigtem Schreiben vom 12.06.2017 zu.


Die im Bewerbungsverfahren unterlegene Zeugin Mag. M*** M***, BA äußerte im Zuge ihrer Vernehmung die Vermutung, dass K*** M***, BA durch Mag. B***, MA direkten Einfluss auf die Logistikabteilung üben habe wollen, die eigentlich in den Zuständigkeitsbereich von Dr. K*** gefallen sei. Befragt, ob sie im Zuge ihrer Bewerbung Gespräche geführt habe, ob dies Sinn macht, gab die Zeugin an, sie sei bei Mag. K*** gewesen, der habe sich aber nicht festgelegt. Sie sei zu Mag. K*** gegangen, weil sie dachte, dass er ihr helfen könne. Sie sei auch bei einem FCG-ZA Mitglied gewesen, der ihr gesagt habe, dass er sie nicht unterstützen könne „weil das wird die B***“. Mag. B***, MA sei die Nichte eines ehemaligen (bereits lange pensionierten) FCG-ZA Mitglieds. Mag. M***, BA gab an, sie sei nie mit Kritik an ihrer Amtsführung konfrontiert worden. Beispielhaft für ihren Führungsstil führte die Zeugin aus, dass sie bei Verdacht der Alkoholisierung eines Mitarbeiters im Dienst mit diesen Personen zum Alkoholtest gegangen sei. Dies sei ein Novum in der LPD gewesen. Einer Mitarbeiterin die ihre Leistung nicht erbracht habe, habe sie untersagt, sich einmal die Woche Zeitausgleich zu nehmen. Sie habe einem Mitarbeiter keinen „Arzttag“ genehmigt, weil sie nicht gewusst habe, was er damit meint. Zusammengefasst habe sie versucht, sich an die dienstrechtlichen Vorschriften zu halten, was vielleicht bei einzelnen Mitarbeitern nicht gut angekommen sei. Die Zeugin wandte sich in weiterer Folge an die Bundesgleichbehandlungskommission, die in ihrem Gutachten vom 16.05.2018 zu dem Ergebnis gelangte, dass die LPD *** nicht davon überzeugen habe können, dass die Personalentscheidung auf rein sachlicher Basis getroffen wurde und die Gewichtung des Kriteriums der Sozialkompetenz im Besetzungsverfahren kritisierte. Eine Diskriminierung im Sinne des B-GIBG wurde nicht festgestellt.


Auf Grundlage dieser Ermittlungsergebnisse konnte der Tatverdacht gegen Mag. M*** K*** nicht erhärtet werden. Es war daher davon auszugehen, dass er in die Betrauung der Mag. I*** B***, MA mit der stellvertretenden Leitung der Logistikabteilung bei der LPD ***, welche schlussendlich mit ausschlaggebend dafür war, dass die Genannte im Juni 2017 zur Leiterin der Logistikabteilung bei der LPD *** ernannt wurde, nur insofern eingebunden gewesen war, als er von General K*** M***, BA ersucht wurde, zwischen ihm und Dr. M*** K*** zu vermitteln. Der Verantwortung des Mag. M*** K*** standen keine Beweisergebnisse entgegen. Es konnte daher nicht festgestellt werden, dass der Beschuldigte Einfluss auf die Dienstzuteilung der Mag. I*** B*** und die nachfolgende Ernennung derselben genommen hatte.


A./2. BezInsp. G*** F***:

Mit Datum 25.04.2016 wurde für zahlreiche Planstellen im Bereich der LPD *** eine Interessentensuche durchgeführt, darunter befand sich auch die Planstelle des Stellvertreters des Kommandanten der PI ***. Noch am selben Tag legte Bezlnsp G*** F*** seine persönliche Meldung um Verleihung der gegenständlichen Planstelle am Dienstweg seinem PI Kommandanten vor, dieser befürwortete die angestrebte Verwendung des Genannten. Es gab drei weitere Bewerber aus dem Bereich des Bezirkspolizeikommandos ***, aus der ausführlichen Stellungnahme des Bezirkspolizeikommandanten vom 20.05.2016 ergab sich folgende Reihung: 1. B***, 2. G***, 3. H*** und 4. F***. Daneben bewarben sich noch drei weitere Personen, sämtliche Bewerbungsunterlagen langten am 24.05.2016 bei der LPD *** ein. Mit Schreiben vom 09.06.2016 wandte sich die LPD *** an den Fachausschuss für die Bediensteten der Bundespolizei bei der LPD *** und teilte mit einer entsprechenden Begründung mit, es sei beabsichtigt, F*** als Stellvertreter des Kommandanten der PI *** in Verwendung zu nehmen. Mit Schreiben vom 17.06.2016 stimmte der Fachausschuss der beabsichtigten Einteilung von F*** zu, gezeichnet wurde dieses Schreiben von J*** L***, dem Vorsitzenden des Fachausschusses. Nach Zustimmung durch den Gleichbehandlungsbeauftragten für *** und *** wurde gemäß einem Schreiben der LPD *** vom 28.06.2016 F*** mit Wirksamkeit 01.07.2016 als Stellvertreter des Kommandanten der PI *** in Verwendung genommen.


Aus den vom BAK beigeschafften Unterlagen und den Einvernahmen der Zeugen J*** L***, G*** F*** und F*** P*** ging hervor, dass BezInsp. G*** F*** nach objektiven Kriterien am besten geeignet war, sodass die Ernennung nicht aus sachfremden Motiven erfolgte und die Republik auch nicht geschädigt wurde. Die vom Bezirkspolizeikommandanten des Bezirks *** Oberstleutnant T*** vorgenommene Reihung des BzI F*** an vierter Stelle stand nach den Ergebnissen des Ermittlungsverfahrens im Zusammenhang mit einem - sich auch in dessen Stellungnahme abbildenden - Spannungsverhältnis zwischen dem Bewerber und dem Bezirkspolizeikommandanten und wurde dieser Umstand durch die Landespolizeidirektion *** – in Übereinstimmung mit der eine Verwendung des BzI F*** als Stellvertreter des Kommandanten der Polizeiinspektion *** uneingeschränkt befürwortenden Stellungnahme des Inspektionskommandanten der Polizeiinspektion *** – korrigiert. Dies ergab sich insbesondere aus den schlüssigen Angaben des Zeugen Landespolizeidirektor F*** P***. Überdies lagen keine Anhaltspunkte vor, dass Mag. M*** K*** Einfluss auf die Bestellung genommen hatte.


A./3. KontrInsp. G*** G***:

Am 25.04.2016 wurde für zahlreiche Planstellen im Bereich der LPD *** eine Interessentensuche durchgeführt, so auch für die Planstelle des Assistenzbereichsleiter- Stellvertreter und Hauptsachbearbeiter-Stellvertreter des Assistenzbereiches beim Landeskriminalamt ***, AB LKA 7, Tatort. Zuvor ersuchte das LKA *** in einem Schreiben an die LPD *** vom 12.04.2016 um eine Interessentensuche, wobei die gegenständliche Funktion erwähnt und als Grund die Versetzung / Verwendungsänderung des seinerzeitigen Arbeitsplatzinhabers angeführt wurde. In diesem Schreiben wurde auch das spezielle Anforderungsprofil von allfälligen Bewerbern festgehalten. Neben G*** bewarb sich auch P*** H***, welcher in einem Schreiben des LKA *** an die LPD *** vom 23.05.2016 vor G*** gereiht wurde. Der Dienststellenausschuss für die Bediensteten des LKA *** stimmte der beabsichtigten Einteilung von H*** mit Schreiben vom 23.05.2016 zu. Mit Schreiben vom 13.06.2016 wandte sich die LPD *** an den Fachausschuss für die Bediensteten der Bundespolizei bei der LPD für ***, darin sprach sich die LPD *** mit einer entsprechenden Begründung für eine Einteilung des G*** aus. Der Fachausschuss stimmte mit Datum 17.06.2016 der beabsichtigten Einteilung von G*** zu, gefertigt wurde das Schreiben durch J*** L***. Gemäß einem Schreiben der LPD *** vom 28.06.2016 wurde G*** mit Wirksamkeit 01.07.2016 als Assistenzbereichsleiter- Stellvertreter und Hauptsachbearbeiter-Stellvertreter des Assistenzbereiches beim Landeskriminalamt ***, AB LKA 7, Tatort in Verwendung genommen.


Aus den vom BAK beigeschafften Unterlagen und den Einvernahmen der Zeugen J*** L***, G*** G*** und F*** P*** ergaben sich keine konkreten Beweisergebnisse dahingehend, dass Mag. M*** K*** Einfluss auf die Bestellung genommen hatte. Überdies war davon auszugehen, dass KontrInsp. G*** G*** nach objektiven Kriterien über zumindest die gleiche Eignung wie sein Mitbewerber verfügt hatte, sodass die Ernennung nicht aus sachfremden Motiven erfolgt ist und demnach die Republik nicht geschädigt wurde. Landespolizeidirektor F*** P***, BA MA gab zur Frage der Vorreihung des Genannten gegenüber AI P*** H*** als Zeuge vernommen an, für ihn sei sofort nach Durchsicht der Bewerbungsunterlagen klar gewesen, dass BzI G*** der geeignetere Kandidat sei, die Entscheidung sei auf sachlicher Basis abweichend von der Reihung des LKA *** getroffen worden. Dies steht in Einklang mit dem Umstand, dass AI H*** in den objektiven Beurteilungskriterien (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..) etwas hinter Bzl G*** G*** lag. Einen Zusammenhang zwischen dem G*** den Vorzug gebenden Dienstgebervorschlag, der in Zusammenarbeit von Leitung und Personalvertretung erstellt worden sei, und dem Chatverkehr mit Mag. K*** schloss der Zeuge P*** aus.


A./4. KontrInsp. S*** K***:

Am 22.08.2016 bewarb sich KontrInsp. S*** K*** für drei Funktionen bei der LPD *** / SPK ***, für eine Funktion lag auch die Bewerbung der I*** F*** vor, welche sich auch noch für eine weitere Planstelle bewarb. Mit Schreiben vom 19.09.2016 informierte die LPD *** das BMI, dass sich zwei Bewerber um die freie Planstelle im Bereich des SPK *** beworben haben (K*** und F***) und dass die Versetzung des K*** beantragt werde. Ergänzend wurde in diesem Schreiben mitgeteilt, K*** sei mit Erlass des BMI vom 12.09.2016 vorerst bis 31.12.2016 der LPD ***, SPK *** zugeteilt worden. Ein Laufbahndatenvergleich des K*** und der F*** sowie die Bewerbungsunterlagen waren angeschlossen. Am 13.03.2017 wurde seitens des BMI der Zentralausschuss für die Bediensteten des öffentlichen Sicherheitswesens beim BMI über die Bewerbungen des K*** und der F*** in Kenntnis gesetzt und darüber informiert, dass die LPD *** beantragte, K*** mit der gegenständlichen Funktion zu betrauen und sich das BMI diesem Vorschlag anschließe. Mit Schreiben vom 16.03.2017 erfolgte die Zustimmung seitens des Zentralausschusses, am 30.03.2017 teilte das BMI der LPD *** und der LPD *** mit, dass K*** mit Wirksamkeit vom 01.06.2017 auf die Planstelle eines qualifizierten Sachbearbeiters, Bewertung E2a/3, eingeteilt werde. Aus den vom BAK beigeschafften Unterlagen und den Angaben des KontrInsp. S*** K*** (ON 35.7) geht nicht hervor, dass die Bestellung des K*** aus sachfremden Motiven erfolgt ist, sodass die Republik auch nicht zu Schaden kam. K*** trat bereits am 01.10. 1995 in die Exekutive ein, während die zweite Bewerberin erst mit 01.06.2006 in die Exekutive eintrat und somit deutlich dienstjünger war. Wenngleich aus der Einvernahme des Mag. C*** W*** der Schluss gezogen werden konnte, Mag. M*** K*** sei in den Bestellungsvorgang involviert gewesen, mangelte es an konkreten Beweisergebnissen dahingehend, dass er zumindest den Versuch unternommen hatte, auf eine - nach objektiven Kriterien nicht zulässige - Bestellung des K*** hinzuwirken.

A./5. RevInsp. C*** J***:

Gemäß dem Zwischenbericht des BAK vom 19.12.2022, den beigeschafften Unterlagen sowie den Angaben der Zeugen D*** H*** und C*** J*** handelte es sich um eine behördenübergreifende (von der LPD *** zur LPD ****) Versetzung des J*** (Verwendungsgruppe E2b) mit Wirksamkeit 01.12.2016 aufgrund dessen Bewerbung vom 10.09.2012. Nach dem seinerzeit gültigen Erlass des BMI samt den dazugehörenden Richtlinien, in denen die Vorgangsweise bei behördenübergreifenden Versetzungen von Exekutivbeamt:innen u.a. der Verwendungsgruppe E2b geregelt war, hatte der Bedienstete sein Versetzungsansuchen im Dienstweg einzubringen. Im Zuge des Verfahrens nach dem Bundes-Personalvertretungsgesetz war dem zuständigen PV-Organ das Versetzungsansuchen zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung erfolgte unter Berücksichtigung der Planstellensituation bei den jeweiligen Dienstbehörden und unter Einbeziehung von personenbezogenen Kriterien (wie z.B. Familienstand, Sorgepflichten, Wohnsitz, Laufbahndaten, Datum des ersten Versetzungsansuchens etc).


Der Chatverlauf zwischen dem Beschuldigten und dem Zeugen H*** sowie dessen niederschriftlichen Angaben boten zwar konkrete Anhaltspunkte dafür, dass sich Mag. M*** K*** aktiv um die Versetzung des J*** bemüht hatte, es war jedoch nicht mit der für das Strafverfahren notwendigen Sicherheit feststellbar, dass die Versetzung nicht im Einklang mit den seinerzeit gültigen Bestimmungen erfolgt war. Insbesondere der Umstand, dass J*** mehr als 4 Jahre darauf warten musste, zur LPD *** versetzt zu werden und (wie oben ausgeführt) das Datum des Versetzungsansuchens (welches auch ein wesentliches Entscheidungskriterium darstellte) stützte die Annahme einer gesetzeskonformen Versetzung.


A./6. BezInsp. G*** Z***:

Am 09.12.2015 wurden zahlreiche Funktionen, darunter jene des/der Sachbereichsleiter/in und ersten Stellvertreter/in des/der lnspektionskommandanten/in der PI ***, E2a5 ausgeschrieben. Aus dem Bezirk **** bewarben sich vier Mitarbeiter, nämlich Bl G*** Z***, Bl A*** M***, AI G*** R*** und Bl K*** R***, die der Bezirkspolizeikommandant wie angeführt reihte. Aus anderen Bezirken der *** bewarb sich weiters AI T*** G***. Mit Schreiben vom 12.01.2016 wandte sich die LPD *** an den Fachausschuss für die Bediensteten des öffentlichen Sicherheitswesens und teilte mit, Z*** sei vom Bezirkspolizeikommandanten *** für die Besetzung dieser Funktion vorgeschlagen worden und auch nach Ansicht der LPD *** der bestgeeignete Bewerber. Am 19.01.2016 teilte der Vorsitzende des Fachausschusses E*** T*** der LPD *** mit, der Fachausschuss sei mit dem Vorschlag der LPD *** nicht einverstanden und ersuche, die Funktion an R*** zu verleihen. In einem Schreiben vom 28.01.2016 wurde das zu führende Gespräch zwischen der LPD *** und dem Fachausschuss gemäß § 10/4 B-PVG dokumentiert und festgehalten, es sei zu keiner Einigung gekommen. Mit Schreiben vom 11.02.2016 teilte der Vorsitzende des Fachausschusses dann der LPD *** mit, nach den gemäß § 10/4 B-PVG geführten Verhandlungen sei der Fachausschuss mit dem neuerlichen Vorschlag der LPD Steiermark, Z*** zur gegenständlichen Funktion einzuteilen, einverstanden. Am 11.02.2016 wandte sich die LPD *** mit einer Zusammenfassung der Verfahrensabläufe und der beabsichtigten Verleihung der Planstelle an Z*** an die Gleichbehandlungsbeauftragte, welche am 24.02.2026 mitteilte, dass keine Einwände bestünden. Mit Schreiben vom 25.02.2016 setzte die LPD *** diverse Empfänger von der Einteilung und Versetzung des Z*** in Kenntnis.


Aus der vom BAK eingeholten Stellungnahme des E*** T*** ging hervor, dass bei der ersten Abstimmung im Fachausschuss (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..) für R*** gestimmt hatten, bei der Sitzung nach der „10/4 Verhandlung“-Verhandlung hätte der Fachausschuss mit Mehrheit eine Vorlage für R*** an das BMI zustande bringen müssen. Bei dieser Abstimmung gab es jedoch nur (….Vertraulich - § 14 Ausschreibungsgesetz…..) für eine Vorlage, somit galt der Vorschlag der LPD Steiermark. T*** führte noch an, die Planstellenbesetzung sei korrekt erledigt worden, die Vermutung einer Ungereimtheit sei nicht nachvollziehbar. Die Einvernahme des W*** A***, MBA brachte keine relevanten Ermittlungsergebnisse.


Aus dem Chat zwischen dem Beschuldigten und W*** A***, MBA ging unzweifelhaft hervor, dass im Falle einer Vorlage an das BMI eine Entscheidung für Z*** getroffen worden wäre. Insbesondere aufgrund der vom Bezirkspolizeikommandanten *** vorgenommenen Reihung war davon auszugehen, dass es sich bei Z*** ohnehin um den am besten geeigneten Kandidaten gehandelt hatte, sodass dessen Bestellung nicht aus sachfremden Motiven heraus erfolgt war. Zudem kam es zu keiner Vorlage an das BMI, weshalb eine Einflussnahme des Mag. M*** K*** ohnehin nicht notwendig war. Die reine Ankündigung des Beschuldigten stellte keine ausführungsnahe Handlung dar.


A./7. Dr. G*** A***:

Am 10.06.2016 wurde für die Funktion des Leiters des Landesamtes Verfassungsschutz (LV) *** eine Interessentensuche eingeleitet und an diverse Empfänger versendet, Dr. G*** A*** bewarb sich am 16.06.2016 um die gegenständliche Funktion. Am 06.07.2016 langten auch Bewerbungen des Dr. P*** R*** und der Mag. B*** M*** ein, R*** zog am 21.09.2016 seine und M*** am 23.09.2016 ihre Bewerbung zurück, es wurden jeweils persönliche Gründe angeführt. R*** bewarb sich um die Funktion des Leiters LV lediglich deshalb, um sich für eine andere Bewerbung im Bereich Fremdenwesen in Position zu bringen. Als ihm dann vom damaligen Landespolizeidirektor von ***, Dr. F*** R***, dessen Unterstützung für die Funktion im Bereich Fremdenwesen zugesagt worden war, zog er die Bewerbung zurück, wobei kein politischer Druck auf ihn ausgeübt wurde. Auch auf M*** wurde keinerlei Druck betreffend Rückziehung der Bewerbung ausgeübt. Somit lag der LPD *** nur eine Bewerbung, nämlich jene des A*** vor. Mit Schreiben vom 30.09.2016 wandte sich die LPD *** an den Fachausschuss, von diesem wurde am 05.10.2016 das Einverständnis zur Bestellung des A*** erklärt. Schlussendlich erfolgte mit Bescheid vom 05.10.2016 die Versetzung des A*** auf die oben genannte Planstelle mit Wirksamkeit 01.11.2016.



Aus den vorliegenden Beweisergebnissen ergaben sich keine Anhaltspunkte dahingehend, dass Dr. G*** A*** grundsätzlich nicht für die Funktion des Leiters des Landesamtes Verfassungsschutz (LV) *** geeignet gewesen wäre, mangels weiterer Bewerber war dieser somit zwingend mit der genannten Funktion zu betrauen und bedurfte es keiner wie immer gearteten Unterstützung des Beschuldigten. Ob Mag. M*** K*** überhaupt in die Entscheidungsfindung involviert war, geht im Übrigen aus dem vorliegenden Chatverlauf nicht hervor.


A./8. Oberst K*** H***:

Oberst K*** H*** war bis zum 17.07.2016 Stadtpolizeikommandant von *** und wurde ab 18.07.2016 vorübergehend als Stadtpolizeikommandant in *** verwendet. Mit Wirksamkeit 01.03.2017 wurde er dann fix mit der zuletzt genannten Position betraut, dies aufgrund seiner Bewerbung vom April 2016. Nach den Angaben des H*** sei er damals Dienstgebervorschlag gewesen, auch auf Personalvertreterseite sei seine Besetzung bereits entschieden gewesen, ausständig sei zum Zeitpunkt des Chatverkehrs zwischen Mag. M*** K*** und K*** M***, BA (14.10.2016) nur noch die Entscheidung im Ministerium gewesen. Er gehe davon aus, dass es darum in diesem Chat gegangen sei, wobei er diesbezüglich nicht mit M*** gesprochen habe. Den Beschuldigten habe er überhaupt nur ein- bis zweimal bei einem rein dienstlichen Treffen gesehen, ansonsten habe er mit ihm nichts zu tun gehabt. M*** gab an, er könne sich nicht erinnern, ob er überhaupt mit Mag. M*** K*** bezüglich H*** gesprochen habe.


Es lagen keine konkreten Beweisergebnisse für eine allfällige Intervention des Beschuldigten betreffend die Bestellung von Oberst K*** H*** vor. Des weiteren bestanden auch keine Anhaltspunkte dahingehend, dass die Betrauung des zuvor Genannten mit der Funktion des Stadtpolizeikommandant in *** aus sachfremden Motiven erfolgte.


A./9. RevInsp. B*** H***:

Im gegenständlichen Fall handelte es sich wiederum um eine behördenübergreifende (von der LPD *** zur LPD ***) Versetzung eines Exekutivbeamten der Verwendungsgruppe E2b. RevInsp. B*** H*** wurde gemäß Bescheid vom 29.02.2016 mit Wirksamkeit 01.06.2016 zur LPD ***, Polizeiinspektion *** versetzt, dies aufgrund einer Bewerbung vom 27.11.2012. Hinsichtlich der Voraussetzungen / rechtlichen Grundlagen für eine Versetzung wird zwecks Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen zum Faktum A./5. (J***) verwiesen. H*** gab an, ihm seien der Beschuldigte und MMag. T*** S*** unbekannt und er kenne Dr. H*** J*** S*** nur vom Namen her als ehemaligen Finanzminister. Seinem Schwager A*** T*** (Spitznahme vermutlich M***) habe er damals nichts von seinem Versetzungswunsch erzählt.

Auf Grundlage der vorliegenden Beweisergebnisse, insbesondere der Chats stand lediglich fest, dass der Beschuldigte insofern involviert war, als er seinen Kabinettsmitarbeiter A*** A*** ersucht hatte, sich der Sache anzunehmen. Es liegen jedoch keine Anhaltspunkte dafür vor, dass die Versetzung des RevInsp. B*** H*** lediglich aufgrund einer entsprechenden Intervention durch A*** und somit nicht im Einklang mit den damals gültigen Bestimmungen erfolgt ist, auch weil zwischen der Bewerbung des H*** und der tatsächlichen Versetzung ein Zeitraum von mehr als drei Jahren lagen.


A./10. RevInsp. M*** S***:

RevInsp. M*** S*** wurde gemäß Bescheid vom 23.12.2015 mit Wirksamkeit 01.01.2016 von der LPD *** zur LPD ***, Polizeiinspektion *** – N*** versetzt, dies aufgrund einer Bewerbung vom 06.05.2008. Es handelte sich um eine behördenübergreifende Versetzung eines Exekutivbeamten der Verwendungsgruppe E2b. Hinsichtlich der Voraussetzungen / rechtlichen Grundlagen für eine Versetzung wird (wiederum zwecks Vermeidung von Wiederholungen) auf die obigen Ausführungen zum Faktum A./5. (J***) verwiesen.


Bei der Chatpartnerin des Beschuldigten handelte es sich um U*** S***, die als Zeugin zusammengefasst angab, in den gegenständlichen Chats sei es um die Versetzung ihres Ehegatten M*** S*** gegangen. Dieser habe sein erstes Versetzungsgesuch bereits im Jahr 2003 gestellt. Er habe schon seit damals von *** aus zurück ins *** wollen, er habe das immer wieder probiert und mehrere Versetzungsgesuche abgegeben. Auf Grund persönlicher, schwieriger Umstände habe sie sich dann entschlossen, Mag. M*** K*** zu kontaktierten. Sie sei in den Jahren 2002 bis 2008 im Kabinett des BMI tätig gewesen, habe den Beschuldigten kennengelernt und den Kontakt weiterhin aufrechterhalten. Sie habe aus ihrer Zeit im Kabinett gewusst, dass dort sehr viele Leute angerufen hätten, um versetzt zu werden. Sie habe das zwar zurückliegend während ihrer Zeit im Kabinett selbst oft als lästig empfunden, sich auf Grund der damaligen Umstände aber dann dazu entschieden, selbst nachzufragen. Es habe während ihrer Zeit im Kabinett immer Interventionen gegeben, wenn jemand versetzt worden sei, es sei ganz normal, dass zusätzlich zum Versetzungsersuchen angerufen und nachgefragt werde. Ihr Ziel sei gewesen, dass das immer wieder aufscheine und nicht untergehe. Sie sei davon ausgegangen, dass Mag. M*** K*** das ebenso an den zuständigen Referenten weitergeben werde, damit der sich das nochmal anschaut. Der Beschuldigte sei auch der einzige gewesen, den sie aus dem BMI-Kabinett noch gekannt habe, ansonsten hätte sie sich auch direkt an die Referenten wenden können. Mag. M*** K*** habe auch gewusst, dass sich ihr Mann schon seit etwa 12 Jahren um eine Versetzung bemüht.


Bei dem im Chat genannten „O***“ handelte es sich um Oberstleutnant O*** G***, welcher als Zeuge angab, er kenne Mag. M*** K*** und U** S*** aus der gemeinsamen Zeit im Ministerbüro, wobei der Kontakt in unterschiedlicher Ausprägung auch danach erhalten geblieben sei. In die Versetzung des M*** S*** sei er am Rande involviert gewesen. U*** S*** habe ihn damals kontaktiert und erzählt, sie sei mit einem Polizeibeamten (eben M*** S***) liiert, die Hochzeit und Kinder seien geplant, sie würden zudem beabsichtigen, ihren Wohnsitz im *** zu begründen. In diesem Zusammenhang habe U*** S*** ihn dann gefragt, ob es eine Verwendung für S*** im Bezirkspolizeikommando **** (G*** ist dort seit 2008 Bezirkspolizeikommandant) gebe, woraufhin er sich beim Vorgesetzten des S*** in Tirol über dessen persönliche und fachliche Eignung erkundigt habe. Er glaube, sich erinnern zu können, dass Mag. M*** K*** damals mit ihm Kontakt aufgenommen habe, um die personelle Notwendigkeit einer derartigen Personalentwicklung abzuklären. Für ihn sei das ein normaler Vorgang gewesen, der bei vielen anderen Versetzungen in ähnlicher Art und Weise vorgenommen werde. G*** betonte, er habe betreffend S*** nicht interveniert, sondern lediglich Erkundigungen über S*** hinsichtlich dessen Qualifikation eingeholt. Die Personalmaßnahme betreffend S*** sei absolut nachvollziehbar gewesen, weil einerseits der Personalbedarf gegeben war und andererseits auch die familiären Hintergründe zu berücksichtigen waren. Die Einvernahme des M*** S*** brachte keine relevanten Ermittlungsergebnisse.


Der Beschuldigte war zwar unzweifelhaft in den dargestellten Versetzungsvorgang eingebunden, jedoch lagen auch hier keine Beweisergebnisse vor, wonach die Entscheidung nicht nach objektiven Kriterien bzw nicht auf Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen getroffen worden sei.


A./11. KontrInsp. B*** F***:

Am 16.11.2016 wurde von der LPD *** eine Interessentensuche betreffend die Neubesetzung der Funktion eines/r Sachbereichsleiters/in und ersten Stellvertreters/in des/der Kommandant/in der Polizeiinspektion (PI) *** an alle Polizeidienststellen in *** versendet. Es bewarben sich neben KontrInsp. B*** F*** noch weitere vier Personen, nämlich S*** F***, A*** H***, P*** S*** und W*** S***. In einem Schreiben vom 26.07.2017 fasste die LPD *** das Ergebnis an den Fachausschuss bei der LPD *** zusammen; demnach habe H*** seine Bewerbung mit Schreiben 09.06.2017 zurückgezogen und S*** sei für eine andere Funktion berücksichtigt worden, weshalb er für die gegenständliche Funktion ausscheide. Von den drei verbliebenen Bewerbern wurde F*** als am besten geeignet für die gegenständliche Funktion beschrieben. Auch seitens des zuständigen Bezirkspolizeikommandanten und des neuen Kommandanten der PI *** wurde eine Versetzung und Einteilung des F*** befürwortet. Die Zustimmung des Fachausschusses zur beabsichtigten Personalmaßnahme der LPD *** erfolgte am 11.08.2017, mit Schreiben vom 01.09.2017 wurde F*** die dauernde Betrauung mit der Funktion eines Sachbereichsleiters und ersten Stellvertreters des/der Kommandant:in der PI *** mitgeteilt.


E*** L*** (ehemals Vorsitzender des Fachausschusses in ***) gab als Zeuge an, B*** F*** sei nicht Gegenstand einer Intervention gewesen und habe auch um nichts gebeten. Der Genannte habe etwas zum Widerspruch geneigt und sei daher im Land *** in Ungnade gefallen, weshalb man ihn nicht berücksichtigen wollte. Nach Gesprächen zwischen dem Fachausschuss und dem Dienstgeber habe man sich dann aber doch auf F*** geeignet, der Akt sei somit in *** erledigt worden und hätte nicht nach *** zur Entscheidung müssen. Es habe in dieser Sache sicher keinerlei Kontakte zwischen Mag. M*** K*** und der LPD *** gegeben, auch keinen Anruf oder eine Weisung aus ***. Den Chatverkehr zwischen dem Beschuldigten und ihm führte L*** auf seinen damaligen „emotional geladenen“ Zustand zurück.


Dr. H*** P*** L*** (Landespolizeidirektor von ***) gab als Zeuge an, er sei auch schon im Jahr 2017 Landespolizeidirektor und als solcher oberster Personalleiter in *** gewesen. Es habe im Vorfeld der gegenständlichen Interessentensuche Unstimmigkeiten in der Führung der PI *** gegeben, die dazu geführt hätten, dass sich der PI Kommandant und dessen erster Stellvertreter dienstlich verändert hätten. F*** sei auch damals schon in der PI *** als zweiter Stellvertreter tätig und somit Teil der ursprünglichen Problematik gewesen. Aus diesem Grund habe es Bedenken ob seiner Bestellung zum ersten Stellvertreter gegeben. Auf Grund dieser Sachlage habe die Entscheidung in diesem Fall eben länger gedauert. Das Zuwarten habe aus der Sicht der Geschäftsführung der LPD *** auch den Sinn gehabt, zu beobachten, wie sich F*** nach dem Abgang des Kommandanten und des ersten Stellvertreters auf der PI *** verhalten würde. In Gesprächen mit dem Fachausschuss habe man sich dann doch auf F*** geeignet. L*** führte abschließend aus, betreffend der Personalentscheidung habe ihn weder Mag. M*** K*** noch jemand aus dessen Umfeld (sprich aus dem Ministerium oder aus dem Kabinett) angerufen. Die Einvernahme des F*** führte zu keinen relevanten Ermittlungsergebnissen.


Auf Grundlage der vorliegenden Beweisergebnisse bestanden keine Anhaltspunkte dafür, dass Mag. M*** K*** Einfluss auf den Besetzungsvorgang genommen hatte. KontrInsp. B*** F*** war zweifelsfrei am besten geeigneten, sodass der Staat auch nicht zu Schaden kam.


A./12. CI J*** G***:

Gemäß Zwischenbericht vom 19.12.2022 und der Einvernahme des CI J*** G*** als Zeuge gab es im Jahr 2016 Gerüchte, dass eine Reform innerhalb der Sicherheitsakademie (SIAK) stattfinden solle, wobei geplant gewesen sein, dass in Abwesenheit des jeweiligen Leiters eines Bildungszentrums der SIAK (E1 Funktion) ein BZS Leiter eines anderen Bundeslandes die Funktion des abwesenden BZS Leiters mitbetreue. G*** sei (nach seinen Angaben) der Ansicht gewesen, dass sich dieses Modell als nicht praxistauglich erwiesen habe, weshalb er die Übernahme der Vertretung durch einen Mentor in der Funktion E2a/7 vorgeschlagen habe.


Unter der Annahme, dass Mag. K*** als Kabinettschef bei strukturellen Änderungen, die das BMI betreffen, Mitsprache habe, habe er sich mit den ermittlungsgegenständlichen Chats an den Beschuldigten gewandt. Die von G*** angedachte Funktion sei dann nicht - wie von ihm vorgeschlagen - umgesetzt worden, wobei es durch die von ihm angedachte Position eines stellvertretenden Leiters eines BZS ohnehin zu keiner monetären Besserstellung für ihn gekommen wäre.


Auch zu diesem Faktum bestanden somit keine Anhaltspunkte für eine Einflussnahme des Mag. K*** auf die Besetzung einer Planstelle oder eine Versetzung.


A./13. HR Mag. H*** F***, GenMjr. W*** F***, Oberst P*** N***, BA:

Die durchgeführten Ermittlungen, insbesondere auch die Einvernahme des Zeugen H*** F***, ergaben, dass sich der Genannte wiederholt beim Beschuldigten betreffend Personalentscheidungen erkundigte, wobei Mag. K*** – wenn überhaupt – nur sehr kurz antwortete. F*** war Beamter in der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik und bis ca. 2012 auch Personalvertreter bei der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD). Er habe als Ziehharmonikaspieler bei diversen Polizeiveranstaltungen viele Polizisten und auch den Beschuldigten kennengelernt. Mag. K*** habe er insgesamt vielleicht 10 Mal gesehen, wobei er mitbekommen habe, dass sich dieser für die Menschen einsetzt, weshalb er ihn auch kontaktiert habe. Er habe oft das Gefühl gehabt, dass die Personen, für die er sich beim Beschuldigten eingesetzt habe, „das auch so bekommen hätten“. Zu HR Mag. H*** F***, GenMjr. W*** F*** und Oberst P*** N***, BA führte der Zeuge aus, dass er mit F*** und F*** befreundet sei, N*** kenne er persönlich gar nicht. Es seien dann jeweils Freunde der Genannten bei Veranstaltungen, auf denen er Ziehharmonika gespielt habe, auf ihn zugekommen und hätten ihn auf die jeweilige Postenbesetzung der Genannten angesprochen, woraufhin er Mag. K*** angeschrieben habe. Zu seiner Motivation für die Kontaktaufnahme mit dem Beschuldigten führte F*** aus „Ich wusste nicht, ob es auch etwas hilft, aber ich dachte mir, ich probiere es halt.“. Außer F*** habe von den oben Genannten keiner erfahren, dass er für sie bei Mag. K*** nachgefragt habe.


Gemäß der Einschätzung des zuständigen Sachbearbeiters des BAK handelte es sich bei dem Zeugen F*** um eine einfache, hilfsbereite Person und wurde nicht davon ausgegangen, dass sich Mag. K*** oder ein sonstiger Entscheidungsträger durch die Person des F*** zu strafbaren Handlungen bei den angeführten Personalmaßnahmen verleiten ließ. Aus diesem Grund wurden keine weiteren Ermittlungen getätigt. Es bestanden somit keine konkreten Anhaltspunkte für tatbildliche Handlungen des Beschuldigten gemäß §§ 12 zweiter Fall, 302 Abs 1 StGB.


A./14. M*** K***:

Gemäß den durchgeführten Ermittlungen, insbesondere der Einvernahme der Zeugen H*** P*** und Mag. A*** S*** bezog sich die Kontaktaufnahme des Beschuldigten mit Mag. S*** im Jahr 2015 auf die Verwendung der M*** K*** im Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in ***. Mag. K*** habe lediglich die Bitte geäußert, K*** nicht ganz vom technischen Bereich wegzunehmen bzw. sie dort vermehrt einzusetzen. Sohin lagen wiederum keine Beweisergebnisse für etwaige Tathandlungen des Beschuldigten vor.


B./ General J*** S***:

General J*** S***, BA war im ermittlungsgegenständlichen Zeitraum (der Chat zwischen dem Beschuldigten und Mag. W*** S*** stammt vom 13.06.2016) im Bundesministerium für Justiz (BMJ) tätig. Eine Unzufriedenheit des S*** mit der Bewertung der im BMJ tätigen Generäle (im Vergleich zur Bewertung im BMI) dürfte der Auslöser für Chatverkehr gewesen sein. Keiner der befragten Zeugen konnte sich allerdings daran erinnern, mit dem damaligen BM für Inneres, Mag. W*** S*** bzw dem damaligen Kabinettschef des BMI, Mag. M*** K*** diesbezüglich Kontakt gehabt zu haben. Aus den eingeholten Unterlagen zur Bewertung der Planstelle des S*** ging ebenfalls keine wie auch immer geartete Intervention (auch nicht des Mag. M*** K***) hervor. Die Planstelle des S*** wurde im Übrigen im ermittlungsgegenständlichen Zeitraum abgewertet.

C./ Mag. S*** M***:

Mag. S*** M*** wurde über „Ersuchen des Leiters des Kabinetts der Bundesministerin“ mit Wirksamkeit vom 15.06.2015 in den Dienst des BMI übernommen. Mit Schreiben vom 22.02.2016 ersuchte die Genannte um Gewährung eines einjährigen Karenzurlaubs (24.03.2016 bis 23.03.2017) um ihr Studium der Rechtswissenschaften abschließen zu können. Dieser wurde genehmigt, weil keine zwingenden dienstlichen Gründe entgegenstanden. Am 22.03.2017 ersuchte die Genannte um Gewährung eines weiteren Karenzurlaubs (24.03.2017 bis 30.11.2017); weil wiederum keine zwingenden dienstlichen Gründe entgegenstanden, wurde auch dieser wieder gewährt. Mit Wirksamkeit vom 01.12.2017 wurde das bis zu diesem Zeitpunkt befristete Dienstverhältnis auf unbestimmte Zeit verlängert.


Mag. Dr. A*** G*** gab als Zeuge an, er sei in den Jahren 2015 bis 2017 Leiter der Abteilung 1/1 (Personalangelegenheiten) im BMI gewesen. Über Vorhalt der entsprechender Urkunden führte er aus, er könne sich nicht mehr konkret erinnern, inwiefern er in die Angelegenheit involviert war. Üblicherweise habe ihn bei Dienstantritten im Kabinett der Kabinettschef angerufen und ihm den Dienstantritt avisiert. Dann habe er die Unterlagen zum jeweiligen Bediensteten bekommen und an das zuständige Referat in seiner Abteilung weitergegeben. Bei Karenzurlauben sei die Vorgangsweise ähnlich gewesen. Warum sich Mag. M*** im Rahmen ihrer Karenzverlängerung an den Beschuldigten gewandt hatte, konnte G*** nicht sagen. Er bezeichnete solche Aktvorgänge als „Routinefälle“ und die Erledigung als „Standardvorgangsweise“.


Ebenso wurde J*** P***, welcher damals im Personalreferat l/1/b im BMI insbesondere auch für Karenzierungen zuständig war, als Zeuge einvernommen, dies ebenfalls unter Vorlage entsprechender Urkunden. Er schilderte die grundsätzliche Vorgangsweise bei Karenzierungen und bezeichnete die in diesem Fall stattgefundene Nachfrage seinerseits bei der Antragstellerin als üblich. Warum sich Mag. M*** im Zuge der Karenzverlängerung an den Kabinettschef des BMI wandte, konnte P*** nicht beantworten. Zur Frage, ob es aus seiner Sicht in diesem Akt Auffälligkeiten gegeben habe, oder ob hier wie bei anderen gleichgelagerten Fällen vorgegangen worden sei, gab P*** an, es habe sich um einen „Standardakt“ gehandelt.


Mag. S*** M*** gab als Zeugin an, Mag. M*** K*** sei ihr Büroleiter gewesen, zu privaten höchstpersönlichen Angelegenheiten wollte sie sich nicht äußern. Zu den ihr vorgelegten Chatnachrichten führte sie aus, sie könne sich an diese nicht erinnern. An den Beschuldigten habe sie sich bezüglich ihrer Karenz gewandt, weil er eben ihr Büroleiter gewesen sei.


Auf Grundlage der vorliegenden Beweisergebnisse bestanden keine Anhaltspunkte dafür, dass Mag. M*** K*** Einfluss auf die Entscheidungen betreffend Karenzierung der Mag. S*** M*** genommen hatte oder diese entgegen den relevanten gesetzlichen Bestimmungen erfolgt wären.



Der ursprüngliche Tatverdacht konnte sohin durch die Ermittlungen nicht bestätigt werden, somit war das Ermittlungsverfahrens gegen Mag. M*** K*** wegen §§ 12 zweiter Fall, 302 Abs 1, 15 StGB gemäß § 190 Z 2 StPO einzustellen.


Da das von der Zentralen Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption zur AZ 43 St 1/22m geführte Ermittlungsverfahren gegen Mag. M*** K*** wegen des Verdachts nach § 302 Abs 1 StGB im Zusammenhang mit der Bestellung des Mag. F*** E*** zum stellvertretenden Landespolizeidirektor der LPD *** eingestellt wurde, erst mit Verfügung vom 31.05.2022 das BAK mit Ermittlungen betreffend den gegen Mag. M*** K*** bestehenden Verdacht nach §§ 12 zweiter Fall, 302 Abs 1 StGB beauftragt wurde und zu diesem Zeitpunkt lediglich betreffend die Fakten B*** und F*** ein Zeitraum von weniger als fünf Jahren zwischen der entsprechenden Entscheidung zur Bestellung und der Anordnung von Ermittlungsmaßnahmen lag sowie das gegenständliche Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten hinsichtlich der Fakten B*** und F*** gemäß § 190 Z 2 StPO einzustellen war, war hinsichtlich der Fakten F***, G***, K***, Z***, A***, H*** J***, H***, S***, K***, G***, F***, F***, N***, K***, S*** und M*** überdies die Verjährung der Strafbarkeit eingetreten und gründete sich die Einstellung des Ermittlungsverfahrens auch auf § 190 Z 1 StPO.

Ausdruck vom: 02.07.2025 09:06:00 MESZ